Die EU-Landwirtschaft mit Verhaltens- und Wirtschaftsanalysen unterstützen
Entscheidungsverantwortliche wenden sich zunehmend der Forschung und Innovation (F&I) zu, um ihre agrarpolitischen Maßnahmen zu lenken, z. B. zur Förderung des landwirtschaftlichen Einkommens, der Ernährungssicherheit, der Geburtenbilanz, des grünen Wandels und der Wiederbelebung des ländlichen Raums. Ein wichtiger Teil dieser Forschung betrifft die Sozial- und Geisteswissenschaften, aus der Erklärungen zur Reaktion der Menschen auf verschiedene Veränderungen für die Politik bereitgestellt werden. Ein solcher Einblick ist besonders wertvoll, wenn es darum geht, nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken einzuführen oder die Resilienz gegen den Klimawandel zu erhöhen. Durch Verhaltens- und Wirtschaftsanalysen wird in diesen Beobachtungen die sozioökonomische Dimension der gesellschaftlichen Herausforderungen erfasst. Dieser Faktor ist entscheidend für die Bewertung des Erfolgs und der Wirksamkeit einer politischen Maßnahme. In den Sozial- und Geisteswissenschaften werden auch geeignete Analyseinstrumente entwickelt und gepflegt, darunter Wirtschaftsmodelle, die für die Gestaltung dieser Maßnahmen und die Überwachung ihrer Auswirkungen eingesetzt werden, wobei aktuelle Daten und neue sozioökonomische Ansätze einbezogen werden. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, die verfügbaren Instrumente und Modelle anhand der neuesten Erkenntnisse und methodischen Entwicklungen kontinuierlich zu verbessern, damit sie für die aktuellen Prioritäten geeignet sind. Im Rahmen des Programms Horizont 2020 wurden strategische Schritte unternommen, um Analyseinstrumente und -modelle zu verbessern und so die Politik und die Märkte in den Bereichen Landwirtschaft und Lebensmittel sowie den internationalen Handel im Rahmen der Nachhaltigkeit zu unterstützen. In diesem neuen CORDIS Results Pack werden wichtige neue Erkenntnisse und Empfehlungen zu verbesserten Maßnahmen im Bereich der Landwirtschaft sowie neue Forschungsprojekte vorgestellt, die über Horizont Europa finanziert werden. Diese F&I-Aktivitäten, in denen die Sozial- und Geisteswissenschaften einbezogen werden, sind für die Unterstützung der Entwicklung und Umsetzung agrarpolitischer Maßnahmen sowie für die Nachhaltigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit der Lebensmittelindustrie von wesentlicher Bedeutung. Die fünf vorgestellten Projekte werden in wichtigen laufenden Prozessen eingesetzt und zudem in die Verwirklichung der Ziele der nachhaltigen Entwicklung einbezogen, einschließlich der Vorarbeiten für die Gemeinsame Agrarpolitik – GAP(öffnet in neuem Fenster). Die Projektteams leisten auch einen Beitrag zum europäischen Grünen Deal(öffnet in neuem Fenster) und zur Vision für Landwirtschaft und Ernährung(öffnet in neuem Fenster). Im Results Pack werden auch die Fortschritte an der integrierte Modellierungsplattform der Gemeinsamen Forschungsstelle für die agrarökonomische Rohstoff- und Politikanalyse vorgestellt, der iMAP, integrated Modelling Platform for Agro-economic Commodity and Policy Analysis(öffnet in neuem Fenster). Mit einem Instrumentarium an Daten und Modellen mit sozioökonomischen Analysen, Nachweisen und Empfehlungen wird im Results Pack das Potenzial dieses Forschungsbereichs für die Unterstützung der Agrarpolitik dargelegt. Der Forschungsbereich stellt auch einen Beitrag zu den Zielen der EU in Bezug auf Nachhaltigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz. Darüber hinaus sind Daten und Modelle von entscheidender Bedeutung für die Verbesserung der Kenntnisse über die Leistungsfähigkeit der verschiedenen landwirtschaftlichen Geschäftsmodelle, der Lebensmittelindustrie und der ländlichen Gebiete. Diese Modelle umfassen soziale, wirtschaftliche und ökologische Dimensionen von der lokalen bis zur globalen Ebene, sodass kritische Kompromisse und Kooperationen erkannt werden können, die für die Entscheidungsfindung wertvoll sind. Das Team von BATModel hat eine modulare Plattform zur Verbesserung der Modellierung der Agrar- und Lebensmittelhandelspolitik entwickelt. Aus BESTMAP ist ein neuer Modellierungsrahmen für die EU-Politik zur Förderung der Nachhaltigkeit im ländlichen Raum hervorgegangen. Im Rahmen von MATS wurde ermittelt, wie der Agrarhandel nachhaltig wachsen kann, während bei TRADE4SD die Beziehung zwischen Handel und nachhaltiger Entwicklung untersucht wurde. Im Projekt MIND STEP schließlich waren die Auswirkungen einer besseren Integration der Entscheidungsfindung auf Betriebsebene in die politische Analyse Thema.