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Smart Energy Solutions for Africa

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Den Zugang zu Energie und die Gemeinden in Afrika stärken

Eine bahnbrechende Zusammenarbeit zwischen der EU und Afrika hat praktische Lösungen für den Zugang zu Energie hervorgebracht und ihre Übernahme durch eine breite Anwendung und ein Programm für Innovationszentren gefördert.

Es gibt viele Lösungen für erneuerbare Energien, um den Zugang zu Energie zu verbessern und eine saubere Energiewende zu unterstützen, aber ihre Einführung und Nachhaltigkeit sind möglicherweise nicht möglich, ohne die lokalen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts SESA(öffnet in neuem Fenster) wird kollaborative Innovation gefördert, indem afrikanische und europäische Partner, lokale Gemeinschaften und Unternehmen zusammenkommen, um gemeinsam praktische Lösungen für erneuerbare Energien zu entwickeln und zu testen. Durch die Anpassung von Lösungen an die lokalen Bedürfnisse und die gleichzeitige Sensibilisierung und den Aufbau von Kompetenzen erhöht SESA nicht nur den Zugang zu Energie, sondern schafft auch lokale Möglichkeiten für die wirtschaftliche Entwicklung und den sozialen Zusammenhalt in Afrika.

Fahrplan für die Mitgestaltung: Innovation, Geschäftsmodelle, Replizierbarkeit und Hochskalierung

SESA ermittelte zunächst Innovationen mit großem Potenzial für eine breite Einführung und testete sie in Reallaboren (Pilotprojekten) in verschiedenen sozioökonomischen Umgebungen in Ghana, Kenia, Malawi, Marokko und Südafrika. Um Wachstum und Akzeptanz weiter zu fördern, wurden 20 KMUs bei der Einführung von SESA-Technologien und -Geschäftsmodellen durch ein Programm für Start-ups und eine Startfinanzierung unterstützt. Das Programm für Innovationszentren bot maßgeschneiderte Wachstumsunterstützung, Kapazitätsaufbau und Beratung im Sinne der finanziellen Nachhaltigkeit. Projektkoordinatorin Magdalena Sikorowska vom ICLEI-Europasekretariat(öffnet in neuem Fenster) kommentiert: „Acht nachhaltige Geschäftsmodelle wurden entwickelt, umgesetzt und dann in den Projektländern repliziert. Dadurch wurde sichergestellt, dass die Technologien und Geschäftsmodelle für erneuerbare Energien so abgestimmt wurden, dass sie bei einer Ausweitung auf Tansania, Namibia, Ruanda und Nigeria maximale Wirkung zeigen.“ Die Skalierbarkeit wurde zudem durch standardisierte Umsetzungspläne und maßgeschneiderte politische Fahrpläne unterstützt, die auf länderspezifische finanzielle, rechtliche, regulatorische und soziale Herausforderungen eingehen.

Innovation als Motor für wirtschaftliche, soziale und ökologische Wirkung

Zu den acht ausgewählten Geschäftsmodellen gehörten der Verleih von E-Bikes, ein mit Photovoltaik betriebener Kühlraum mit Nutzungsgebühr, umlagefinanzierte E-Roller, der Direktverkauf von Kochherden, die Vermietung von Solarbewässerungsanlagen sowie Umlage- und Abonnementmodelle für Mininetze und/oder Solargeneratoren. „Die von SESA mitentwickelten Lösungen wurden in neun afrikanischen Ländern verbreitet: Ghana, Kenia, Malawi, Marokko, Namibia, Nigeria, Ruanda, Südafrika und Tansania“, so Sikorowska. Zu den zahlreichen interessanten Ergebnissen gehört, dass in Ghana 54 Haushalte durch PV-Mikronetze mit Strom versorgt wurden, das Land eine Initiative zum Recycling von Solarbatterien gestartet hat und einige ghanaische Schulen Kochherde mit Biobrennstoff eingeführt haben. In Malawi wurden 13 solare Bewässerungssysteme an Kleinbetriebe verkauft und 18 mit Briketts betriebene Biokocher, die über eine lokale Lieferkette hergestellt wurden, in Betrieb genommen. Die mehr als 3 000 in Ruanda verkauften optimierten Biobrennstoff-Kochherde, die mit Pellets aus landwirtschaftlichen Abfällen betrieben werden, haben die CO2-Emissionen um mehr als 48 000 Tonnen reduziert. Schließlich tragen die 40 in Marokko eingesetzten E-Scooter zur Dekarbonisierung des Stadtverkehrs bei.

Erkenntnisse und das weitere Vorgehen

Aus dem Projekt gingen wesentliche Elemente für die erfolgreiche Einführung innovativer Technologien für erneuerbare Energien in Afrika hervor. „Wir haben festgestellt, dass das gemeinschaftliche Engagement für die Mitgestaltung von Lösungen entscheidend ist“, sagt Sikorowska. Durch die Mitgestaltung wurde gewährleistet, dass die Technologien auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft sowie ihre Erschwinglichkeit abgestimmt sind. Wirtschaftliche Hindernisse wurden durch flexible Zahlungsmodelle und lokale Lieferketten abgebaut, wobei letztere zudem die Autonomie erhöhten. Außerdem wurden durch die Integration von Konzepten der Kreislaufwirtschaft ökologische Risiken überwunden und gleichzeitig Arbeitsplätze geschaffen und Abfälle verringert. Schließlich wurde durch Sensibilisierungskampagnen und Schulungen das Verständnis für Klima und Umwelt vertieft und die Akzeptanz gefördert. SESA hat eine Vielzahl von Ressourcen geschaffen, um den Einsatz seiner Lösungen für erneuerbare Energien zu untermauern. Das frei zugängliche Instrumentarium(öffnet in neuem Fenster), einschließlich des Katalogs nachhaltiger Energielösungen, und die E-Learning-Plattform(öffnet in neuem Fenster) werden verschiedenen Interessengruppen helfen, sauberere und effizientere Energielösungen zu erforschen, zu konzipieren, zu verwalten und umzusetzen. SESA erstellte außerdem politische Fahrpläne und Kurzdossiers auf der Grundlage einer Analyse von Hemmnissen, die sich auf neun Fallstudien stützt. Diese könnten als Ausgangspunkt für politische Diskussionen und Entwicklungen dienen. Die Technologien und Geschäftsmodelle von SESA haben den Zugang zu nachhaltiger Energie in Afrika gesteigert, Gemeinschaften gestärkt und den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt gefördert. Ihre Reproduzierbarkeit sowie die Ressourcen zur Unterstützung ihrer Einführung und Nachhaltigkeit gewährleisten eine langfristige Wirkung.

Schlüsselbegriffe

SESA, Energie, Afrika, Geschäftsmodell, Zugang zu Energie, erneuerbare Energie, Nachhaltigkeit, Biobrennstoff-Kochherde, E-Scooter, Solar-PV, Biomasse

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